Blumen sagen mehr als Worte

Heute ist Valentinstag – da schenkt man den Liebsten etwas Besonderes. Blumen kann jeder. Aber wer kriegt schon mal ein aufrichtiges Lob zu hören? Fünfen, die es sich an diesem Wochenende verdient haben, sagt die taz: Klasse! Danke! Weiter so!

Hach ja, BVG, auf so eine süße Idee kannst wirklich nur du kommen, unser Zuckerschnäuzchen des Nahverkehrs. Heute, am verordneten Tag der Liebe, schickst du deine Kontrolleure nämlich nicht nur mit dem üblichen liebreizenden Lächeln los. Nein, die Ticketprüfer verteilen Schokoladenherzen und Grußkärtchen (Text dem Vernehmen nach: „Ick fühl mir jut uff der janzen Metro-Linie“).

Natürlich nur an zahlende Gäste. Damit, liebe BVG, machst du wie immer alle froh. Die einen verkrümeln glücklich Süßes, die anderen – ohne Fahrschein – verkrümeln sich glücklich, weil Kontrollettis und Kunden aus dem Sichherzen gar nicht mehr herauskommen. Ganz schön pfiffig! Dafür ein BVG-gelbes Blümchen (musst du auf dem Foto oben einfach nur ausmalen!) und ein kräftiges Bus-Bussi. Deine taz

PS: Wir haben sofort ein März-Monatsticket gekauft. Osterhasenkostüme für Kontrolleure!

Liebe Lehrergewerkschaft GEW,

wir haben dich ganz doll lieb, weil du immer so dufte Ideen hast – sogar am Wochenende. In diesem Sommer werden 13.000 mehr Berliner Mädchen und Jungen eingeschult als im vorigen Jahr. Das ist dir aufgefallen, weil das Einschulungsalter auf fünfeinhalb herabgesetzt wurde. Damit es die putzigen Abc-Schützen nicht so weit zur Schule haben, sollten „notfalls auch Container aufgestellt“ werden, in denen Unterricht gegeben wird, hat dein Landeschef Ulrich Thöne gefordert. Container! Schulen! Genial! TVB kann ja live übertragen, und die Zuschauer vergeben Noten per TED.

Toll, wie du dich einsetzt, auch für die jungen Lehrer. Erst neulich hast du einige zum Zug gebracht, weil die doch so viel Gepäck hatten, aber keine Berufschancen in Berlin. Woanders sieht es mit Lehrerjobs zwar auch nicht so super aus, aber dafür kannst du ja nichts.

Wir wünschen dir einen schönen Valentinstag.

Also wirklich, Frau Deneuve,

was Sie da, einen Tag vor dem heutigen Valentinstag, bei der Präsentation Ihres Berlinale-Beitrags „Les Temps qui changent“ – oder auch „Changing Times“ – über die Liebe hauchten, hat uns ein bisschen enttäuscht. „Wie das Glück, so ist auch die Liebe nicht ewig“, haben Sie da zwischen zwei sehr eleganten Zigarettenzügen behauptet, ach was, gelogen. Spricht so eine französische Filmdiva? Hat so eine unseren Valentinsgruß überhaupt verdient? Ja und ja. Denn les temps changent, und darum haben Sie, liebe Catherine Deneuve, ja auch verkündet: Wenn es die Liebe für immer gäbe, wäre das ein normaler Lebenszustand. Und noch einen Merksatz hatten Sie übrig für unser Poesiealbum: Die Liebe sei ein Bereich, „in dem wir alle gleich sind“. Alle Menschen könnten sich verlieben, auch in jemanden, der sie selbst gar nicht liebe. Also, das, Frau Deneuve, hat uns wirklich sehr tröstlich gestimmt. Von Diva zu Diva: Ihre taz

Mensch, Mensch, CDUler,

wie ihr die Vorlage reingemacht habt – Respekt! Die Justizverwaltung will über 300 Häftlinge vorzeitig entlassen, in Berlins Haftanstalten ist es zu eng. Los geht’s: Bürger haben Recht auf Unversehrtheit, Rechtsstaat kapituliert, wir brauchen einen neuen Knast in Großbeeren.

Klack, klack, klack, laut krachend rasten die Argumente in Stammwählerköpfen ein wie drei Zellentüren – kaum noch zu hören ist die Ergänzung, dass ja nur kleine Fische wie Diebe oder Betrüger früher rauskommen. Recht auf Ordnung! Unversehrtheit! Kapitulation!

Pssst, CDU. Kleiner Tipp: Hoyzer. Schon mal gehört? Genau, diese Pfeife hockt ja seit Samstag in Moabit rum. Funktioniert immer, wenn es um mehr Recht, Sicherheit und größere Knäste geht. Der braucht viel Platz in seiner Zelle, irgendwohin muss er seinen wettmafiagesponserten Plasmafernseher ja hängen.

Was? Nee, keine Ursache. Da nicht für. Ist ja Valentinstag!

Sehr geehrter Kultursenator,

also, wie Sie dem Sparsenator Thilo Sarrazin eins ausgewischt haben, das hat uns echt imponiert. Er und noch andere Senatskollegen hatten sich bei Ihnen beklagt, dass sie keine Karten für die Eröffnungsgala der Berlinale bekommen hätten. Sie sollten sich darum kümmern. Aber Sie heißen ja nicht Hekticket? Also haben Sie an Christina Weiss geschrieben, die als Kulturstaatsministerin ja auch Chefin des Berlinale-Aufsichtsrates ist, und trumpften gleich richtig auf: „Wer zahlt, bestimmt die Musik.“

Sie wussten natürlich, dass Sie damit so richtig abblitzen würden; dass Ihnen die Lacher in der Berlinale-Zentrale sicher sind; und dass deren Chef Dieter Kosslick höchstselbst antworten würde, dass der Senat schon 48 Karten bekomme, aber fast nix mehr zur Finanzierung des Festivals beiträgt. Kurzum: Billett? Njet! Denen hatten Sie es so richtig gezeigt. Chapeau! Und ein Blümchen zum Valentinstag.