NEU IM KINO
: Diese Woche frisch

Alle AnderenMaren Ades zweiter Langfilm nach „Der Wald vor lauter Bäumen“ erforscht, wie es ausschaut, wenn feste Ordnungen hinfällig, Lebensentwürfe offen, gesellschaftliche Rollen überkommen sind. Auf die allgemein-theoretische Frage, welche Subjektpositionen unsere Gegenwart zulässt, findet er im Detail stimmige Antworten; seine Figuren lässt er einen Battle of Geschmack und Geschlecht austragen, was anzuschauen mal todtraurig, mal hochkomisch ist. Chris (Lars Eidinger) und Gitti (Birgit Minichmayr), ein Paar Anfang 30, verbringen die Ferien auf Sardinien. Die beiden ringen mit sich und ihren Optionen: Wie wollen sie ihr Leben führen? Wie ein Paar sein? Welche Kompromisse wollen sie eingehen, welche nicht? Dies alles fängt die Regisseurin in wunderbaren Miniaturen ein, ohne die Figuren wie aufgespießte Insekten vorzuführen, aber auch, ohne mit ihrer Ratlosigkeit gemeinsame Sache zu machen. Der Film selbst ist kühner als die Figuren, er nimmt sich die Freiheit, in der sich Gitti und Chris nur wähnen, indem er seine Sequenzen jeweils für jede Möglichkeit offenhält. Delphi, fsk, Hackesche Höfe, International, Kulturbrauerei, Thalia Potsdam, Yorck

State of PlayZwar baut der Film seine Handlung aus Thriller-üblichen Elementen von Korruption und zähen Ermittlungen zusammen, wo nach dem Prinzip der russischen Holzpuppen in jeder Untat das Motiv zu einer weiteren Untat steckt. Aber am Ende erweist sich der elaborierte Plot nur als Beiwerk für das eigentliche Anliegen: noch einmal das Hohelied der Zeitung zu singen. Mit Russell Crowe als Starreporter, der unter all den Helden, die zur Zeit die Leinwand bevölkern, wie von einem anderen Stern wirkt: langes fettiges Haar, ziemlich Speck um die Hüften und deutlich sichtbar über 40. In 21 Kinos