UNTERM STRICH

Der Jazzsaxofonist Charlie Mariano ist 86-jährig in seiner Kölner Wahlheimat einem Krebsleiden erlegen. Carmine Ugo Mariano wurde in Boston als Sohn italienischer Emigranten geboren, wo er im Jugendalter das Altsaxofon spielen lernte. Während des Zweiten Weltkrieges diente Mariano in der US-Army. 1945 sah er Charlie Parker bei dessen erstem Auftritt in Los Angeles, was sein Leben veränderte. Carmine wurde zu Charlie Mariano, der zunächst in der Bigband des Cooljazzers Stan Kenton reüssierte. 1963 trat er an der Seite von Charlie Mingus auf, unter anderem auf dessen Album „The Black Saint and the Sinner Lady“. Ende der 60er zog es Mariano in die Ferne. Zunächst ging er mit seiner japanischen Ehefrau nach Tokio, tourte dann durch Europa und blieb schließlich in Deutschland hängen, wo er zum gefragten Sessionmusiker wurde.