Strahlen bei Urenco

Uran-Anreicherungsanlage Gronau wird ausgebaut

Die Urananreicherungsanlage in Gronau wird in Zukunft die zweieinhalbfache Menge Uran verarbeiten dürfen wie bisher. Wie das NRW-Energieministerium unter Minister Axel Horstmann (SPD) gestern bekannt gab, sei die Erlaubnis zur Erweiterung der Anlage erteilt worden.

Bisher reicherte die Anlage der Firma Urenco Uran für rund 15 Atomkraftwerke an, in Zukunft wird die Firma ungefähr 36 größere Atomkraftwerke mit Uran beliefern können. Für die Grünen in Nordrhein-Westfalen kommt die Genehmigung der Erweiterung der einzigen Urananreicherungsanlage Deutschlands vor den Landtagswahlen reichlich unpassend.

Hatte die ehemalige Anti-Atomkraft-Partei schon vor über einem Jahr verkündet, man werde gegen den Ausbau nicht mehr juristisch vorgehen, teilten die NRW-Grünen gestern mit, sie würden sich „weiterhin politisch für die Abschaltung und Stilllegung dieser Anlagen einsetzen“. Zudem sagten die Landesvorsitzenden der Partei, Britta Haßelmann und Frithjof Schmidt, „der Ausbau widerspricht dem Geist des Atomausstiegsgesetzes“ und lasse die Zahl der Uran-Transporte um ein Vielfaches steigen, was sicherheitstechnisch gefährlich sei. Außerdem stiegen die Kosten für das Land zur Sicherung der Uran-Transporte unsinnig in die Höhe.

Rüdiger Sagel, atompolitischer Sprecher der Landtagsfraktion der Grünen, sagte gestern, auch die SPD stehe „für den Atomausstieg und muss sich fragen lassen, warum diese Genehmigung jetzt erfolgt“. Dass Gronau nun erweitert werden könne, liege daran, dass im Atomausstiegsgesetz Anlagen des Brennstoffkreislaufes ausgenommen worden seien, so Sagel. Die Genehmigung des NRW-Energieministeriums noch vor der Landtagswahl am 22. Mai sei „zu befürchten gewesen“.

Nun darf mit Beteiligung von Eon und RWE, die über die Uranit GmbH ein Drittel der Urenco-Anteile halten, noch weiter angereichert werden. KOK