Eine Gedenktafel gegen das Vergessen

Riga, Minsk, Auschwitz, Theresienstadt: Zwischen 1940 und 1945 deportierten die Nazis 7.112 Menschen aus Hamburg in mindestens 20 Eisenbahntransporten in Ghettos, Konzentrations- und Vernichtungslager. Der letzte Deportationszug verließ noch am 14. Februar 1945 – 18 Tage nach der Befreiung des KZ Auschwitz – den ehemaligen Hannover‘schen Bahnhof in der jetzigen Hafencity. Gestern, 60 Jahre danach, enthüllte Hamburgs Kultursenatorin Karin von Welck (r.) am Lohseplatz auf dem Gelände des Bahnhofs eine Gedenktafel. 5.848 der Deportierten waren Juden, 1.264 Sinti und Roma, hat die Forschungsstelle für Zeitgeschichte der Universität Hamburg in ihrem Gutachten über die Geschichte des Bahnhofs dokumentiert: 90 Prozent von ihnen wurden ermordet oder erlagen den elenden Lebensverhältnissen in den Lagern. kf/Foto: Henning Scholz