: Gesprächsrunde stoppt Aufstand
Mit einem Arbeitskreis wehrt sich die Hochschule Bremen gegen die Pläne ihres Rektors
Bremen taz ■ Der große Aufstand der Hochschule Bremen gegen seinen Rektor Elmar Schreiber ist gestern ausgeblieben. Gleichzeitig hat der akademische Senat Schreibers Reformpläne fürs erste gestoppt – und beschlossen, einen Arbeitskreis einzusetzen. Er soll sich mit der Neuordnung der Hochschule befassen und bis zum Ende des Sommersemesters einen eigenen Vorschlag einreichen.
Ein Antrag auf Absetzung Schreibers wurde nicht gestellt. Schreiber will mit seinem kürzlich vorgestellten und bislang 30.000 Euro teuren „Projekt zwei“ die Zahl der Fachbereiche und Dekane von neun auf drei reduzieren. Gleichzeitig sollen zwölf Direktoren ernannt werden – als Leiter neu zu bildender „Lehr- und Forschungszentren“.
Das Konzept sei „nicht wissenschaftsgemäß“ kritisierte Gerd Syben im Namen der KritikerInnen. Einige ProfessorInnen fürchten, dass zukünftig die Direktive Schreibers ihre Forscherarbeit bestimmen wird. Auch eine Handvoll Studierender wehrte sich gestern „gegen das Diktat vom Rektorat“.
Ursprünglich sollte das vorliegende Konzept schon im Juni umgesetzt werden – Syben besteht jedoch auf einer „ergebnisoffenen Diskussion“. Schreiber wiederum hält an seinem Modell fest. „Sie haben nicht die alleinige Weisheit“ wandte er sich an seine Kritiker – und konnte dabei auch auf die Unterstützung der Frauenbeauftragten, Anna Müller, bauen. Mit einer Einigung ist frühestens zum Wintersemster zu rechnen. mnz