Wider die widersinnige Planung

Die Autobahngegner formieren sich. Sie wollen beweisen: Die geplante A 22 ist das Geld nicht wert

Die Pistenfans haben schon vorgelegt: Fast eine halbe Million Euro trugen Unternehmen aus der Ems-Weser-Elbe-Region Anfang des Jahres zusammen – als Planungszuschuss für die Küstenautobahn A 22. Die soll nach ihrem Willen möglichst bald eine schnelle LKW-Verbindung zwischen den norddeutschen Häfen sicherstellen. Ein Drittel der Planungskosten wollen die Industrie- und Handelskammern übernehmen.

Jetzt übten auch die Gegner des Asphaltbands den Schulterschluss. Mehr als 70 VertreterInnen von Bürgerinitiativen, Umweltverbänden und Grünen gründeten am Wochenende in Rodenkirchen ein Koordinationsteam, das die Aktivitäten gegen die geplante Autobahntrasse bündeln soll. Bislang können die Pistengegner drei Bürgerinitiativen zwischen Stade und der Wesermarsch vorweisen, zwei weitere stehen kurz vor der Gründung. Sie wollen die ihrer Meinung nach „widersinnige Planung“ offenlegen und kippen.

Die A 22 ist im Bundesverkehrswegeplan lediglich als „weiterer Bedarf“ ausgewiesen, sagt Autobahngegner Hans-Otto Meyer-Ott. Das nach einem Standard-Verfahren berechnete Nutzen-Kosten-Verhältnis liege gerade einmal bei 1,9:1. Finanziert würden Straßen üblicherweise aber erst ab einem Nutzen-Kosten-Verhältnis von 4:1. Die Planer der Autobahn, sagt Meyer-Ott, wollten nun versuchen, bis zur Neuauflage des Bundesverkehrswegeplans 2008 einen höheren Nutzen nachzuweisen. Meyer-Ott: „Wir sind im ganzen Raum organisiert, um dagegenzuhalten.“ Man werde darlegen, dass die geplante Autobahn nicht nur ökologisch schädlich, sondern auch wirtschaftlicher Unsinn sei. Sie stärke nicht etwa, sondern schwäche die regionale Wirtschaft. sim