Verschonte Pendler

Arbeitsmarktforscher zeigt: Jobabbau geht auf Kosten von Bremern, Zahl der Umland-Pendler bleibt konstant

Bremen taz ■ Einen „erschreckenden Befund“ legt jetzt der Bremer Arbeitsmarktforscher Paul M. Schröder vor, der den Bremer Arbeitsmarkt zahlenmäßig seit Jahren fest im Blick hat. Der Verlust an sozialversicherungspflichtigen Jobs in Bremen geht nämlich vor allem auf Kosten von Menschen, die in Bremen wohnen und arbeiten – oder vielmehr: gearbeitet haben. Die Pendler aus dem Umland hat es hingegen kaum erwischt.

Von 1993, dem letzten Jahr vor Sanierungsbeginn, bis zum Ende der Sanierung 2004 ist die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten um 33.000 auf rund 193.000 gesunken (taz berichtete). Aber die Zahl der Pendler blieb in diesem Zeitraum nahezu unverändert, darauf weist der Arbeitsmarktforscher Schröder hin: Knapp 81.000 waren es 1993, elf Jahre später sind es 80.500 Menschen, die täglich aus dem Umland nach Bremen zur Arbeit kommen.

Mit diesem Jobverlust nimmt Bremen einen traurigen zehnten Platz im Ländervergleich ein. Auf Platz eins steht Bayern, hier ist der geringste Verlust sozialversicherungspflichtiger Beschäftigungsverhältnisse festzustellen (minus 0,6 Prozent). Auch im anderen Sanierungsland, dem Saarland, ist der Jobverlust gering (minus 1,4 Prozent). In Bremen beträgt das Minus 10,7 Prozent. Der Bundesschnitt liegt bei minus 7,2 Prozent. Wurden im Westteil der Republik 3,7 Prozent sozialversicherungspflichtiger Stellen abgebaut, sind es im Osten gar 19,5 Prozent. Dementsprechend liegen hinter Bremen dann auf Platz 11 bis 16 die ostdeutschen Bundesländer. sgi