Schule contra Kita

CDU-Politiker Heinemann will Geld vom Kita-Etat zur Vorschule umleiten. Kita-Verbände in Sorge

Um die Vorschul-Anmeldungen gibt es in diesem Jahr Ärger. Obwohl diese erstmals Gebühren kostet, soll der Andrang groß sein. „Das Angebot wird von Eltern sehr gut angenommen“, sagt Bildungsbehördensprecher Thomas John, kann aber noch keine Zahlen nennen.

Zugleich wird aber die Zahl der Vorschulklassen (VSK) von 280 auf 250 reduziert. Sauer sind jetzt die Grundschulen, die den künftigen Wettbewerb im Anmeldeverbund ohne VSK bestehen müssen. Not amused sind auch Eltern, deren Namen hinten im Alphabet steht. Sie wurden oftmals erst als Letzte mit ihrem vierjährigen Kind zum Vorstellungsgespräch an der Schule geladen, als die Plätze bereits vergeben waren.

Der CDU-Abgeordnete Robert Heinemann regt nun an, Geld aus dem Kita-Etat in die Vorschule umzuschichten. „Es macht keinen Sinn zu sagen, wir weisen diesen Eltern einen Kita-Platz zu“, sagt er. Seit beides Gebühren koste, handle es sich um „kommunizierende Röhren“.

Bei den Kita-Verbänden sieht man dies mit Sorge. Denn den Nachfrage-Boom an Vorschulen gebe es erst seit Frühjahr 2004, als erstmals 15.300 Vierjährige zum Schulleitergespräch mussten. Im Anschluss an diese meist auf Defizite orientierte Untersuchung würde den Eltern „oft nur die Vorschule empfohlen, als ob es nur diese Lösung gibt“, moniert Martin Peters vom Paritätischen Wohlfahrtsverband. So würde den Kitas ein ganzer Jahrgang entzogen. Dort aber könnten sich Kinder mehr bewegen und bekämen ebenfalls eine gute Schulvorbereitung. kaj