Der gefährliche Señor Pizarro

TRANSFERPOKER Bleibt Claudio Pizarro bei Werder Bremen oder geht er? Ein Spiel mit vielen Unbekannten

Claudio Pizarro ist ein gefährlicher Mann. Für Abwehrspieler. Nicht auszudenken, wo Werder ohne die Leihgabe vom FC Chelsea gelandet wäre. Wo landet Pizarro in der nächsten Saison? Bleibt er in Bremen, geht er zurück zu Chelsea oder nach Stuttgart? Spielt er weiter Fußball?

Fiorella Faré war in Peru ein Model für Unterwäsche und verheiratet mit Carlos Delgado, der eine Firma namens Image S.A. hat und viel Geld mit Spielertransfers verdiente. Als sich das Paar trennte, nahm Faré brisante Dokumente mit. Sie enthüllen, dass Image S.A. für Pizarros Transfer von Werder zu Bayern 2,25 Millionen Dollar bekam. Da Pizarro ein Teil von Delgados Firma gehört, kassierte er mit. Wie beim Transfer von Roberto Silva, mit dem er bei Alianza Lima spielte. Silva kam nach Bremen, als Pizarro zu Bayern ging – eine „win-win-Situation“.

Aktive Spieler dürfen jedoch weder Transfers anderer Spieler einfädeln noch an Transfers verdienen. Pizarro erklärte sich deswegen zum „stillen Teilhaber“ von Image S.A..

Image S.A. besaß auch die Transferrechte an Silva. Deshalb zahlte Werder die 1,3 Millionen Dollar Ablöse nicht an Silvas Club sondern an Image, zusätzlich zur Vermittlungsgebühr.

Delgado drohen in Peru Prozesse wegen Schwarzgeld und Geldwäsche. Pizarro selbst muss nun zwar nicht mehr fürchten, vom Sportausschuss des peruanischen Parlaments vorgeladen zu werden, der sich für nicht zuständig erklärte. Doch die Staatsanwaltschaft ermittelt weiter – wegen Steuerhinterziehung. Viel gravierender: Pizarro hat es mit der Fifa zu tun. Von der Verwarnung bis zur lebenslangen Sperre ist alles drin. Wann das Urteil fällt, ist unklar. Das macht Pizarro für jeden Verein, der an ihm interessiert ist, gefährlich. ROR