Freie Ostsee-Fahrt

FEHMARNBELT Bundestag stimmt 20 Kilometer langen Ostseebrücke zu. Arbeiten beginnen 2012

BERLIN/FEHMARN ap | Bald freie Fahrt über die Ostsee: Der Bundestag hat gegen den Willen der direkten Anwohner den Weg für den Bau einer knapp 20 Kilometer langen Ostseebrücke über den Fehmarnbelt freigemacht. Das Parlament stimmte einem entsprechenden Staatsvertrag mit Dänemark zu.

Die Bauarbeiten an dem 5,6 Milliarden Euro teuren Projekt sollen 2012 beginnen. 2018 soll die Brücke zwischen der deutschen Insel Fehmarn und der dänischen Insel Lolland stehen. Geplant ist eine vierspurige Straßen- und eine zweigleisige Bahnverbindung. Die Kosten trägt vor allem Dänemark. Die Brücke soll mautpflichtig werden und Eigentum Dänemarks sein. Bisher verkehren auf der Route kostenpflichtige Fähren. Dänemark hat bereits eine Projektgesellschaft gegründet, die nun den Bau zügig vorantreiben soll.

Auf Deutschland kommen Kosten von etwa 800 Millionen Euro für die Hinterlandanbindung zu, darunter die Elektrifizierung der Bahnstrecke bis Puttgarden und der Ausbau der Bundesstraße 207. Vor allem dieser autobahnähnliche Ausbau erzürnt die Bürger auf der Touristeninsel Fehmarn.

Naturschützer befürchten auch negative Auswirkungen auf Fische und Vögel. Die gigantische Brücke liegt mitten in der Vogelfluglinie, einer Hauptstrecke der Zugvögel von Afrika nach Nordeuropa. Dazu kommt die Sorge um Schiffskollisionen: Der Fehmarnbelt ist eine der am meisten befahrenen Schifffahrtsstraßen der Welt.