Bassajew redet

Der tschetschenische Rebellenführer Schamil Bassajew hat sich nach monatelangem Schweigen letzte Woche mit einem Interview im britischen Sender Channel 4 zurückgemeldet und die Verantwortung für einen Überfall auf eine Polizeiwache in der tschetschenischen Nachbarrepublik Kabardino-Balkarien übernommen. Die Attentäter erbeuteten 250 Waffen. Die Ausweitung des „heiligen Krieges“ auf den gesamten Nordkaukasus lasse sich nicht mehr aufhalten, drohte der Wahhabit.

Schon im September hatte Bassajew für die Geiselnahme in einer Schule in Beslan die Verantwortung übernommen, bei der 330 Menschen ums Leben kamen. Er befinde sich nach dem Blutbad noch in einem „Schockzustand“, so Bassajew zynisch, dennoch plane er „weitere Operationen nach dem Muster Beslans, weil wir dazu gezwungen sind“.

Er werde sich vor einem Scharia-Gericht dafür auch verantworten, wenn verlangt, meinte der Rebellenführer, allerdings erst nach dem Ende des Tschetschenienkrieges. Laut dem russischen Inlandsgeheimdienst ist es Sicherheitskräften im Januar gelungen, in Machatschkala, der Hauptstadt Dagestans, eine Gruppe von Islamisten zu vernichten, die einen Terrorakt nach dem Muster von Beslan geplant haben soll. KHD