Betr.: Sivan Perwer

Der Sänger Sivan Perwer gilt als Stimme der Kurden. Geboren in der Türkei, in der Stadt Urfa an der Grenze zu Syrien, wuchs er in einer Familie von Musikern auf.

Als er in den Siebzigerjahren an der Universität in Ankara studierte, nahm er erste Kassetten mit kurdischen Liedern und Protestsongs auf. Sein Ruf verbreitete sich schnell in der gesamten Türkei und bis in den Irak, wo die Kurden gerade einen Aufstand gegen die Zentralregierung wagten. 1976 flüchtete Sivan Perwer aus der Türkei ins Exil nach Deutschland, später nach Schweden und andere Länder.

Heute lebt er in Frankfurt, wo er eine nach ihm selbst benannte Stiftung für kurdische Kultur und Musik gegründet hat. Seit Kurdisch in der Türkei nicht mehr verboten ist, kann man seine Kassetten regulär im Laden kaufen, für deren Besitz man früher verhaftet worden wäre.

Meist tritt Sivan Perwer vor Diaspora-Publikum auf, in der Türkei hat er seit mehr als dreißig Jahren nicht mehr gespielt.Am Samstag gibt er ein Konzert an der Humboldt-Universität in Berlin.FOTO: PROMO