HOCHWASSERSCHUTZ – EINE ANRUFUNG AUS DER NAHEN ZUKUNFT
: Dauerregen für die Pfalz!

Habe Mitleid, oh Herr, mit den Geschöpfen Deines Geistes, die Du geformt hast aus dem Lehm der Erde; denen Du ein Herz gabst, das nur einmal bricht, die Du mit einer Zunge beschenktest, damit sie sprächen. Bei denen Du aber gespart hast an einer wesentlichen Stelle: dem Verstand. Deshalb lass es regnen, oh Herr! Viel regnen! Strömen! In Massen! Nicht überall, oh Herr, dass muss nicht sein. Es reicht, wenn Du Deine Fluten beispielsweise ins Nordpfälzer Bergland lenktest.

Wer nicht hören will, muss fühlen – dazu hast Du im Zorn die Geschöpfe Deines Geistes verpflichtet. Kurt Beck zum Beispiel, der sich in Rheinland-Pfalz selbst wie ein Gott auf Erden benimmt. Mögen die Flussläufe von Nahe, Alsens, Glan und Lauter anschwillen, um sich dann vereint ins Tal des Rheins zu wälzen. Schenk den Fluten keinen Halt in jenen Auen, die es nicht mehr gibt, und keinen Halt in jenen Poldern, die vom Ackerbau verdorben. Lass die Fluten über betonierte Erde donnern und jedes Bauwerk hinwegraffen, das im Überschwemmungsgebiet steht. Kurt Beck wird dann auf Sandsackbarrikaden stehen und von „unfassbarem Leid“ sprechen, von einer „menschlichen Tragödie“ – obwohl sie doch göttlicher Plan war. Denn: Wer nicht hören will, muss fühlen.

Hätte Beck doch vorher Deine Zeichen erkannt. Damals, als sich anno domini 2002 die Fluten ins Gedächtnis fraßen. Damals, als im Februar 2005 das Hochwasserschutzgesetz beschlossen hätte werden können. Damals, als die Bundestagswahl noch nicht verloren war. Kurt Beck wollte nicht hören. Sein Bundesland bestand auf Beton und Gewerbe im Überschwemmungsgebiet. Wir sollen aber keine andren Götter haben neben Dir.

Deshalb schicktest Du die SPD zum Teufel. Vier Jahre hatten die Genossen schließlich seit dem letzten großen Wasser Zeit, Deine Flüsse mit des Menschen Plänen in Harmonie zu bringen. Die Gerechten unter ihnen sind gescheitert – an Kurt Beck. Dabei muss der kleine Pfälzer Gott doch nicht wandeln im finstern Tal. Schick ihn hinaus in Deine Welt! Zum Erleuchten! Nach Sachsen!NICK REIMER