Was Brentano raten würde

Leben oder planen? Die „Neon“-Chefs antworten

Für morgen vorsorgen und dabei das Leben im Heute vergessen – oder lieber abwarten, was kommt, und dadurch vielleicht die Zukunft verbauen? So etwa benennen Michael Ebert und Timm Klotzek die Pole, zwischen denen sich junge Erwachsene zu entscheiden hätten. Darüber haben sie ein Buch geschrieben: „Planen oder treiben lassen?“

Über 14 Kapitel formulieren sie diese Konstellation aus: Ob es wirklich so spießig ist, sich zu versichern, wird da erörtert. Oder was es taugt, sein Studienfach nach den Karrierechancen auszuwählen. Wie wichtig sind die alte Freunde noch – in Zeiten von Facebook? Und wie viel Arbeit sollte in das Verhältnis zu den Eltern investiert werden?

Nicht weniger als das „Porträt einer ratlosen Generation“ wollen Ebert und Klotzek, ansonsten Chefredakteure des Junge-Erwachsene-Magazins Neon, da vorgelegt haben – und zudem „einen handfesten Ratgeber auf der Suche nach dem individuell richtigen Weg“. Dazu haben sie offenbar erstmal viel gelesen: Aus Psychologie und Anthropologie ziehen sie Expertenwissen heran, greifen auf romantische Gedichte ebenso zurück wie auf McKinsey-Papiere.

Aber sie haben das Arbeitszimmer auch verlassen, haben die Koryphäen von Paartherapie und Ernährungswissenschaft befragt, den Regisseur Sebastian Schipper („Absolute Giganten“) und den Studienabbrecher Christian Ulmen; sie haben zugehört und, nicht zuletzt: sich erinnert. Und eben nicht bloß ein weiteres anmaßendes Lebenshilfe-Buch herausbekommen.

Über ihre teils frappierend präzisen Beobachtungen und die Frage, warum es so schwer ist, ein zufriedener Mensch zu sein, sprechen Ebert und Klotzek heute mit der TV-Moderatorin und Autorin Sarah Kuttner. ALDI

21 Uhr, Knust, Neuer Kamp 30