Karl Kraus

geboren am 28. 4. 1874 im nordböhmischen Gitschin, gestorben am 12. 6. 1936 in Wien. Während des Studiums der Philosophie und Germanistik an der Universität Wien veröffentlicht Kraus erste literaturkritische Beiträge. In »Die demolirte Literatur« (1897) distanziert er sich von der Gruppe »Jungwien« um Schnitzler und Hofmannsthal. Er wird Korrespondent der Breslauer Zeitung. 1899 gründet Kraus die Zeitschrift Die Fackel, die er siebenunddreißig Jahre lang leiten und nach der anfänglichen Mitarbeit etwa von Detlev von Liliencron oder Else Lasker-Schüler als alleiniger Autor bestreiten wird. Die Fackel wird während des Ersten Weltkriegs mehrmals konfisziert. Seit 1916 tritt Kraus mit dem »Theater der Dichtung« auf, 1918/19 publiziert er »Die letzten Tage der Menschheit« in der Fackel, 1936 erscheint das letzte Heft der Fackel. »Ich will, daß weniger und nicht daß mehr geschrieben wird«, schrieb Kraus 1912 – und, seine »Preßverachtung« pointierend: „Was ich will […], ist, daß die Presse aufhöre, zu sein.«