Fischer greift an

Außenminister Joschka Fischer hat in der Visa-Affäre schwere Vorwürfe gegen die Union erhoben. Auf einer Wahlkampfveranstaltung in Kiel bekräftigte Fischer am Donnerstag, er sehe entscheidende Versäumnisse nicht in seiner Amtszeit oder durch den Volmer-Erlass, sondern bei der Vorgängerregierung. Diese habe mit dem Reiseschutzpass und dem Reisebüroverfahren die Instrumente für den Missbrauch geschaffen. In diesem Zusammenhang nannte Fischer auch Bayerns Innenminister Günther Beckstein (CSU), der sich 1997 in einem Schreiben für eine großzügigere Visa-Vergabe eingesetzt habe. Fischer zeigte sich von den Vorwürfen persönlich betroffen: „Das schmerzt einen Grünen“, sagte aber auch: „Wenn ich Mist gebaut habe, stehe ich dafür gerade.“ Er appellierte an seine Partei, nicht „den Kopf einzuziehen“. TAZ