Jury beguckt Kultur

Gestern bestaunte die Bundes-Jury zur Kulturhauptstadt Aushängeschilder der Revierkultur in Bochum und Essen

RUHR dpa/taz ■ Die Jury war begeistert – so wollen es zumindest die Kulturschaffenden aus dem Ruhrgebiet bemerkt haben. Gestern bereisten sieben Juroren und Jurorinnen des Bundesrates Bochum und Essen, um sich ein Bild von der Bewerbung zur Kulturhauptstadt 2010 zu machen. „Die Jury hat sich beeindruckt gezeigt von einer dichten Kulturlandschaft, deren Konzept weit über das Jahr 2010 hinaus reicht“, sagte NRW-Kulturminister Michael Vesper (Grüne). Das regionale Konzept des Ruhrgebiets habe sich als ein Trumpf erwiesen.

Dazu waren die sieben Juroren des Bundesrats am Sonntag an der Bochumer Jahrhunderthalle zunächst von rund 20 Stadtoberhäuptern und Landräten des Ruhrgebiets mit einem „Glückauf“ empfangen worden. Die Essener Schauspielerin Anja Schiffel führte das Expertenteam weiter zum Weltkulturerbe Zollverein, wo per Video-Installation auch die „zweite Stadt“ in den verzweigten Stollen unter der Erde sichtbar gemacht wurde. In der frisch restaurierten Essener Philharmonie wurde die Jury schließlich mit einem Lied aus den Kehlen von vierhundert Kindern des Reviers eingestimmt. „Kritische Nachfragen drehten sich vor allem um die Frage, wie die Besucher sich zu den verschiedenen Angeboten im Ruhrgebiet bewegen können“, berichtete Essens Kulturdezernent Oliver Scheytt. Dabei habe man jedoch auf reichhaltige Erfahrungen aus den bisherigen Spielzeiten der Ruhrtriennale und den „Nächten der Industriekultur“ verweisen können.

Ende Februar setzt sich die Jury zu einer Auswahl von bis zu vier der insgesamt zehn Bewerberstädte zusammensetzen, kündigte Vesper an. Die Entscheidung soll offiziell am 10. März der Kulturministerkonferenz der Länder bekannt gegeben werden. JOE