unterm strich
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In dieser Nach-Berlinale-Leere (wo sind sie hin, die unbeschwerten Kinostunden, die gehässigen Kollegengespräche und all die Vöslauer-Flaschen?) merkt man bei jeder Filmmeldung auf. Selbst, wenn sie traurig ist: Die amerikanische Schauspielerin Sandra Dee, Teenie-Idol der 60er-Jahre und einstige Ehefrau von Popsänger Bobby Darin, ist tot. Sie starb 63-jährig am Sonntag in einem Krankenhaus bei Los Angeles, wo sie wegen eines Nierenleidens und einer Lungenentzündung behandelt wurde. Dee wirkte unter anderem in Filmen wie „Was weiß Mama von Liebe?“ mit und an der Seite von Peter Ustinov in „Romanoff und Julia“. Sie war ein gefeierter Teenie-Star. Nach ihrer Hochzeit mit Bobby Darin im Jahr 1960 wurden die blonde Schauspielerin und der legendäre Popstar als Hollywoods Traumpaar gefeiert. Fünf Jahre später ging die Ehe auseinander. In „Beyond the Sea“ (2004) bringt Kevin Spacey die Lebensgeschichte des Entertainers, der durch Hits wie „Mack the Knife“ und „Dream Lover“ berühmt wurde, ja gerade auf die Leinwand. Kate Bosworth verkörperte die Rolle der Dee. Darin war 1973 nach einer fehlgeschlagenen Herzoperation im Alter von 37 Jahren gestorben.

Dafür auch eine gute Nachricht: Der Überraschungssieger der Berlinale, „U-Carmen eKhayelitsha“, hat Ende März in Südafrika seine Premiere und kommt wahrscheinlich auch in die deutschen Kinos. Das sagte der Presseagent des Films, Charles McDonald, gestern der dpa. Zwar gebe es noch keine konkreten Absprachen. „Ich bin aber sicher, dass es Verhandlungen geben wird“, sagte McDonald. Na dann. Regisseur Mark Dornford-May verlegte George Bizets Oper „Carmen“ im Rahmen der Filmhandlung in das Township Khayelitsha in Kapstadt.

Dazu noch eine Meldung aus unserem lieben kleinen Literaturbetrieb: Künftige Bücher von Imre Kertész werden also doch beim Rowohlt Verlag und nicht, wie rund um seinen Nobelpreis verkündet, im Hause Suhrkamp erscheinen. Kertész ist es wichtig, dass sein Gesamtwerk in einem Verlagshaus lieferbar ist und kehrt ins Reinbeker Verlagshaus zurück. Für Januar 2006 kündigt Rowohlt gleich ein neues Buch an: ein „Selbstverhör“ mit dem Titel „Dossier K.“.