Die F. C. Flick Stiftung

Auch wenn die NPD in Schleswig-Holstein nicht durchkam: Dem Besorgnis erregenden Zuwachs, den rechte Parteien wie NPD und DVU bei jungen Erwachsenen, vor allem aber bei jungen Männern aus den neuen Bundesländern erfahren, begegnen Politik und Gesellschaft ausgesprochen hilflos. Zuletzt wurde dieser Zuspruch vom bayerischen Ministerpräsidenten Edmund Stoiber gar für parteipolitische Zwecke instrumentalisiert, indem er den Bundeskanzler persönlich dafür verantwortlich machte.

Glücklicherweise engagieren sich jenseits solcher wenig hilfreichen Polemik eine ganze Reihe von Menschen und Institutionen in der alltäglichen Basisarbeit gegen rechts. Die F. C. Flick Stiftung gegen Fremdenfeindlichkeit, Rassismus und Intoleranz unterstützt Initiativen, die dem Rechtsextremismus und der rassistischen Gewalt von Jugendlichen in Deutschland entgegenwirken. Friedrich Christian Flick, wegen der politisch fragwürdigen Leihgabe seiner Kunstsammlung an die Staatlichen Museen zu Berlin in unserer Zeitung stark kritisiert, hat die Stiftung 2001 ins Leben gerufen. Auch wenn der Stifter nicht konkret auf die familiären Hintergründe eingeht – sein Großvater wurde in Nürnberg als Kriegsverbrecher verurteilt –, bekennt er sich, wie im Flyer der Stiftung zu lesen ist, „im Gedenken an die Opfer und Überlebenden des nationalsozialistischen Terrorregimes, zu der daraus erwachsenden historischen und gesellschaftspolitischen Verantwortung und zur Förderung der Versöhnung“. Seine Stiftung hat ihren Sitz in Potsdam und fördert in den fünf neuen Bundesländern Bildungs-, Sport- und Erziehungsprojekte für Kinder und Jugendliche, dazu Jugendaustauschprojekte und interreligiöse Toleranzprojekte.

Geschäftsführerin der Stiftung ist Christiane Fetscher (Foto). Die Volljuristin mit einem geisteswissenschaftlichen Studium arbeitete zuvor als Rechtsanwältin. B. W.