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: Blöde Medien

„Die Reportage“, 21.00 Uhr, RBB

Als Norbert Siegmund den Chef einer rechtsextremen Kameradschaft über den Wandel in der rechten Szene befragen wollte, erhielt er eine Abfuhr: „Wir profitieren doch davon, dass die Medien so blöd sind und uns nicht durchschauen.“ Deswegen habe der Fernsehreporter Klischees über Neonazis neu bewerten wollen.

Mit Kollege Jo Goll war er mehrere Monate mit der Kamera dort in Berlin unterwegs, wo Rechte besonders präsent sind. Die Reportage ist eine detaillierte Dokumentation über Neonazis, die die „Reichshauptstadt“ wieder erstehen lassen wollen. Dabei bedienen sie sich an Symbolen anderer Jugendkulturen. „Man erkennt sie nicht mehr, das macht sie so gefährlich“, warnen die Autoren. Sie sprechen mit Opfergruppen, Vertretern von Initiativen gegen rechts, NPD-Funktionären und „Freien Kameradschaften“. Es gelingt ihnen, nicht den Teufel an die Wand zu malen. „Es ist da, das braune Gespenst“, hat RBB-Chefredakteurin Petra Lidschreiber gesagt. Recht hat sie. Nicht mehr, nicht weniger. Dass die Arbeit der Gegeninitiativen Wirkung zeigt – auch das beweist der Film. FLEE