„Home“ von Ursula Meiner

1967 ließ Jean-Luc Godard seinen Film „Weekend“ in einem endlosen Autostau spielen, jetzt kommt mit „Home“ das Gegenstück dazu. Nicht auf, sondern an der Autobahn lebt da eine Familie, deren Haus lange in einer idyllischen Stille stand, bis jenes Teilstück der „autoroute“ , das wenige Meter weiter gebaut wurde, von einem Tag auf den anderen eröffnet wurde. Nun wird ihr Leben zunehmend unerträglich und Isabelle Huppert dreht als die eh schon etwas seltsame Mutter des Hauses endgültig durch. Die Schweizer Regisseurin Ursula Meiner hat ihr Debüt als ein Stück absurdes Theater in Szene gesetzt, bei dem die Parabel zwar immer deutlich durchscheint, aber die Schauspieler auch immer jenes Minimum an realistischer Darstellung bewahren, das verhindert, dass der Film zu einem reinen Gedankenspiel verkommt. Gedreht wurde übrigens in Rumänien und dennoch dürften die Autos und das Benzin ein Hauptposten im Budget gewesen sein.

■ HH: Abaton Kino