NRW FILMTIPP DER WOCHE

Du hast keine Chance, also nutze sie. Die Probleme Jugendlicher sind seit Generationen die selben. Diesmal erzählen Christian Becker und Oliver Schwabe in ihrem Spielfilmdebüt „Egoshooter“ (Deutschland 2004) von orientierungslosen Heranwachsenden auf der Suche nach Liebe und einer Perspektive. Der 19-jährige Jakob (Tom Schilling) wohnt in Köln und teilt sich mit seinem Bruder und dessen Freundin Karo eine Wohnung. Eine Familie gibt es nicht. In seiner Einsamkeit hält er sein eigenes trostloses Leben mit einer Videokamera fest. Er filmt sich beim Masturbieren und beobachtet seinen Bruder beim Sex mit der Freundin. Man sieht Hip-hop-Konzerte und ist dabei, wenn Jakob in fremde Wohnungen einsteigt und die Einrichtung verwüstet. In ihrem Film entwerfen die beiden Regisseure ein Portrait heutiger Jugendlicher ohne Halt im Leben und die sich nicht einmal mehr dagegen auflehnen. „Egoshooter“ entstand in der von Wim Wenders initiierten Reihe „Radikal digital“, um Filmemachern die Möglichkeit zu geben, mit Digitalkameras ihre ersten Arbeiten zu realisieren.

STO

Start in: Bochum, Düsseldorf, Köln