Und noch mehr Pleiten

Deutlicher Anstieg der Unternehmens-Insolvenzen in Schleswig-Holstein steht Rückgang in Hamburg gegenüber

Die Pleitenflut bei Unternehmen ist im vergangenen Jahr in Schleswig-Holstein weiter gestiegen.Während in Hamburg mit 896 Unternehmen elf Prozent weniger Betriebe Insolvenz anmeldeten als 2003, stieg die Zahl im nördlichsten Bundesland auf 1.516 Anträge: Laut Statistischem Landesamt ist das ein Plus von sieben Prozent. Rasant gewachsen ist in Hamburg allerdings die Zahl der Privat-Insolvenzen: Werden sie mitberücksichtigt, ergibt sich eine um 20 Prozent größere Pleiten-Ziffer als im Vorjahr.

Nur rund ein Drittel aller Insolvenz-Anträge werden von Unternehmen gestellt. Allerdings gilt nur ihre Zahl als aussagekräftig für die Wirtschaftslage, während die andere Ziffer ein bedeutsamer Sozio-Indikator ist: Als Privatperson vor dem Amtsgericht die Zahlungsunfähigkeit zu erklären, gilt als Ausweg aus der Überschuldung. Besonders anfällig für eine Insolvenz sind sowohl in Schleswig- Holstein als auch in Hamburg das Baugewerbe, dicht gefolgt von Autohändlern und -werkstätten sowie Immobilienunternehmen.

In Schleswig-Holstein betrafen die Pleiten laut Statistik gut 8.500 Arbeitnehmer, in Hamburg hingegen 14.000. Ein umgekehrtes Bild ergibt sich bei den geschätzten Geldforderungen: Während sie sich in der Hansestadt lediglich auf 500 Millionen Euro beliefen, lagen sie zwischen Elbe und Eider bei 800 Millionen. taz/dpa