Gitarre, schön laut

Ohrwürmer und Powerchords für die Ewigkeit: „My Early Mustang“ und „Hanoi Rocks“ im Molotow

Rein ins Auto, gleich tuckert der Motor, mal kurz aufheulen lassen, Fenster runter, die Fahrt beginnt. Ach ja, fast vergessen, Radio an! Und da sind sie schon: Jede Menge Gitarren mit jeder Menge PS unter der Haube. My Early Mustang, das ist das vielleicht schnellste Pferd im deutschen Rockstall. Dass sich die Band zur Hälfte aus ehemaligen Liquido-Mitgliedern zusammensetzt, hört man kaum: Das hier klingt ganz und gar amerikanisch: herrlich selbstverständlicher College-Rock mit catchy Popmelodien, wunderbaren Chören und funkigen Rockriffs.

Nach dem Mini-CD-Debüt Munich – Heidelberg – Berlin ist im Oktober das erste richtige Album bei Nuclear Blast erschienen, mit dem My Early Mustang jetzt auch in Hamburg Station machen – im Vorprogramm der nicht minder lauten finnischen Hard Rock-Legende Hanoi Rocks. Und das könnte jeden, der laute Gitarren liebt, interessieren, selbst Fans von Emopunkrockern wie den Weakerthans – die in Hörweite sind, wenn My Early Mustang über Secret Letters To A Lost Friend singen.

Das Besondere an My Early Mustang ist ihr Gespür für Ohrwürmer, fast jedes Stück wühlt sich von einer Sekunde auf die andere in die Erinnerung hinein. Nach ein paar Akkorden schon. Und mal ehrlich, welche deutsche Band klingt herzzerreißender nach Bryan Adams‘ Stadionrock? (Das jetzt bitte als Kompliment verstehen!) Zeitlos euphorisch, jugendlich drängend, Powerchords für die Ewigkeit, Hit nach Hit – so klingt ihr Album. Achtung: Jetzt noch in den kleinen Clubs zu sehen. Nicht verpassen! MS

Fr, 25.2., 19 Uhr, Molotow