Studie: Minijobs schaffen Maxikosten

Wirtschaftsforscher vom DIW halten Minijobs für „problematisch“ – die Reform schaffe neue Kosten statt neuer Jobs

BERLIN taz ■ Sind die Minijobs ein teurer Flop – oder haben sie zusätzliche Arbeitsplätze geschaffen? Dieser Streit tobt, seitdem SPD und Grüne zum 1. April 2003 eine Neuregelung beschlossen. Nun scheinen die Skeptiker Recht zu bekommen.

In einer empirischen Studie stufte das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) die Minijob-Reform gestern als „problematisch“ ein. Erster Grund: Die Reform verursache „zusätzliche Kosten“. Insgesamt seien bei Steuern und Sozialversicherungen „Verluste in Höhe von ungefähr einer Milliarde Euro zu erwarten“. Denn bei den Minijobs fällt nur eine Arbeitgeberpauschale von 25 Prozent an – das gilt auch für Nebenverdienste.

Zweiter Grund: Diesen Reformkosten steht kaum ein Nutzen entgegen. Durch die Minijobs komme „es nicht zu einer nennenswerten Reduzierung der Arbeitslosigkeit“, stellt das DIW auf Basis seines sozioökonomischen Panels fest.

Erst vor zwei Tagen hatte sich Finanzminister Hans Eichel (SPD) gerühmt, dass die neue Minijob-Regelung die Schwarzarbeit eingedämmt habe. Das DIW ist da vorsichtiger: Es gebe „keine belastbaren Informationen“, inwieweit Schwarzarbeit in legale Beschäftigungsverhältnisse umgewandelt worden sei. UH