Heckenschnitte drastisch reduzieren

Betr.: „Den Knick kannste knicken“, taz nord 11.2.

Die Hälfte aller Tier- und Pflanzenarten ist in der Bundesrepublik bereits vernichtet oder vom Aussterben bedroht. Die Hauptursachen sind Baumaßnahmen und Intensivierung der Landwirtschaft. Ich bat deshalb den Landrat von Leer in einem „offenen Brief“ 1.) die alle drei Jahre sich wiederholenden Heckenschnitte drastisch zu reduzieren (da die pflanzliche und tierische Artenvielfalt erst bei 10- bis 20-jährigen Heckenhag-Qualitäten ihr Maximum erreicht) und 2.) doch durch „Kreisumweltschutz-Wettbewerbpreise“ und „-auszeichnungen“ nach der Machart des Landratsamts Karlsruhe die gesamte Bevölkerung über den Lebensraum Hecke zu informieren, zum Wohlwollen einer ökologischen Wallhagpflege zu animieren. In seiner Antwort lobte der Landrat tüchtig die eigentlich unzureichenden Handlungs- und Observierungsmaßnahmen seiner Referenten vom Amt für Naturschutz, wohl bestens wissend, dass ihm da keine andere höhere Fach- und Rechtsaufsicht hineinredet. Faktum ist, dass die Hälfte aller Wallhecken trotz Eintragung als Naturdenkmäler seit 1935 systematisch verschwunden ist. Vom Rest sind heute weiter 15 Prozent als total zerstört anzusehen, und nur ein paar Prozent sind in Ordnung. Klaus Aggen, Marxzell