„Texten, Rappen, Performen“

Übersee-Museum stellt Sommerprojekt vor

■ Leiterin des Bereichs Bildung und Vermittlung im Übersee-Museum

taz: Frau Bolduan, was ist an Schuhen so spannend, dass Sie ihnen ein ganzes Projekt für Jugendliche widmen?

Anka Bolduan: Welche Schuhe man trägt, welche Körperhaltung man darin hat und wie man sich bewegt – das hat großen Einfluss auf die Persönlichkeit. Bei Schuhen aus unterschiedlichen Zeiten und Kulturen findet man viele Vorläufer des heutigen Schuhdesigns. Der Vorläufer des Flip Flops etwa kommt aus China.

Begeistern Schuhe auch Jungs?

Ja, auch für die ist es unheimlich wichtig, welche Schuhe sie tragen. Wenn man sich beispielsweise Rapper anschaut – bei denen kommt es wesentlich auf die Kleidung an. Sollten sie sich nicht für Schuhe interessieren, kommen die Jungen zum Texten, Rappen und Performen.

Das ist Teil des Projekts?

Ja, die Jugendlichen arbeiten kunstpraktisch, beschäftigen sich mit Texten über Schuhe und verfassen eigene. Dazu entwickeln sie Performances, die ein Programmpunkt der „Schuhtick“-Sonderausstellung werden, die im September beginnt. Dafür können die Teilnehmer erstmals den „Nachweis Kultur“ bekommen.

Was ist das?

Ein zertifizierter Nachweis darüber, dass sie im Projekt Schlüsselkompetenzen und Soft Skills wie Teamarbeit, das Zeigen von Kreativität oder das Präsentieren ihrer selbst trainiert haben. Freiwilligen- und Kulturarbeit werden für Bewerbungen immer wichtiger.

Das Ferienprojekt als Teil der Profilbildung...

Genau. Wir bieten das in der schulfreien Zeit an, weil die Jugendlichen sonst höchstens am Wochenende Zeit für solche Dinge haben. INTERVIEW: THA

Vorgespräch für Jugendliche, 14 Uhr, Übersee-Museum