in kürze
: Aus dem Fach genommen

Gender und Supervision: Die Beziehung zwischen SupervisantIn und SupervisorIn findet in einem ähnlichen Kontext wie auch andere genderrelevante Interaktionen statt. Grundsätzlich spielen in einem Supervisionsprozess drei Themenbereiche eine entscheidende Rolle: Diejenigen Themen, die die SupervisantIn einbringt, die Perspektive der SupervisorIn, und die Varianten an Interventionen, die jeweils auch in einem hohen Maße auf einer Genderperspektive beruhen.

Die SupervisorIn kann die Aufgabe haben, der SupervisantIn Unterstützung zu geben in der Reflexion eigener genderspezifischer Verhaltensweisen bzw. Selbst- und Fremdkonstruktionen, der Selbsteinschätzung von Vorurteilen oder der Genderdifferenzen im eigenen Verhalten bzw. im Arbeitsfeld selbst. Es erscheint daher selbstverständlich, dass SupervisorInnen über einen gewissen Grad an Genderkompetenz in ihrer Profession verfügen sollten. (Angeregt durch: Gender Issues in Supervision, Pamela O. Paisley, ERIC Clearinghouse on Counseling and Student Services, Greensboro NC.)

Geschlechterverhältnis: „Supervision, Organisationsentwicklung und jede andere Beratungstätigkeit haben auch mit der Aufklärung unbewusster Zusammenhänge zu tun, die als Störelemente in sozialen Handlungskontexten auftreten. Die Konstitution von Unbewusstem geschieht jedoch individuell wie kollektiv unter gesellschaftlichen Bedingungen. (...)

Solche Entwicklungen verlaufen nicht linear, sie haben häufig gegenläufige Tendenzen und sind auch in sich selbst widersprüchlich. An den Krisenherden Arbeits- und Erwerbsgesellschaft zeigen sich Veränderungen, die man durchaus als Erosionsprozesse bezeichnen kann; dagegen besteht das Verhältnis der Geschlechter zueinander nach wie vor aus starren, ja invarianten Strukturen, Geschlecht ist ein Faktor der sozialen Ungleichheit geblieben. Daran haben bislang alle vermeintlichen Individualisierungsschübe nichts geändert.“ (aus: Erosionskrise und Geschlechterverhältnis, Christine Morgenroth und Oskar Negt, in: Supervision und Organisationsentwicklung, Opladen 2000)

Psychodrama: „Das Psychodrama kann als Wissenschaft definiert werden, die die ‚Wahrheit‘ mit Hilfe dramatischer Methoden erforscht. Es handelt von den zwischenmenschlichen Beziehungen und persönlichen Welten. Die psychodramatische Methode verwendet hauptsächlich fünf Instrumente – die Bühne, die Hauptperson oder den Darsteller (Protagonist), den Leiter, den Stab an therapeutischen Helfern oder Hilfs-Ichs und die Zuhörer. Das erste Instrument ist die Bühne. Auf der Bühne kann der Protagonist sein Gleichgewicht wiederfinden dank der Methodologie der Freiheit – Freiheit von unerträglichem Stress und Freiheit für Erfahrung und Ausdruck.“ (aus: Psychodrama und Soziometrie, Jakob L. Moreno, 1989 Köln).

Zusammenstellung: Rat & Plan Organisationsberatung Wolfgang Düser, 040/390 81 06, rat-plan@dueser.org