Abwärtstrend bei Pauschalreisen

Die Deutschen kehren zum selbst organisierten und preiswerten Urlaub zurück, während Pauschalreisen an Anziehungskraft verlieren. Die Weltmeister im Verreisen machen der 21. Tourismusanalyse des Hamburger BAT-Freizeit-Forschungsinstituts zufolge öfter einen Bogen um die Reisebüros. „Der Pauschaltourismus befindet sich im Abwärtstrend“, erklärte BAT-Institutsleiter Horst W. Opaschowski Anfang Februar. Gleichzeitig wollen in diesem Jahr laut BAT-Umfrage wieder mehr Deutsche verreisen.

Nur noch 29 Prozent der Urlauber buchten im Jahr 2004 eine Pauschalreise. 2000 waren es noch 34 Prozent. Dagegen stieg der Anteil derjenigen, die bei der Planung der Ferien ganz auf die Hilfe eines Reisebüros verzichten, von 35 Prozent (2000) auf 46 Prozent (2004). Als Grund für diesen Trend nannte Opaschowski auch das größere Angebot an Billigflug-Verbindungen. Und: „Das Internet hat vieles beschleunigt.“

Daneben bleibt der Trend zu immer kürzeren Reisen ungebrochen. Die Reiselust der Deutschen habe ihre finanzielle Grenze erreicht. „Die Wohlstandswende spiegelt sich auch im Tourismus wider.“ Das Urlaubsbudget der deutschen Touristen werde immer knapper. „Sie retten die Urlaubsphilosophie von den schönsten Tagen des Jahres, indem sie einfach die Reisedauer verkürzen.“ 1992 blieben noch 81 Prozent der Urlauber 14 Tage oder länger am Ferienort. 2004 waren es nur noch 53 Prozent. „Immer weniger Urlauber können sich eine Zwei- Wochen-Reise leisten.“ DPA, TAZ