taz-tipp „gut gepackt“

„Mehr Licht“ sollen bekanntermaßen Goethes letzte Worte auf seinem Sterbebett gewesen sein. Unwillkürlich muss ich an des Dichters Ausspruch denken, als ich in völliger Dunkelheit bei Neumond irgendwo in der spanischen Pampa versuche, das ausgetüftelte Stangensystem meines Kuppelzelts aufzubauen. Wieder einmal hatte ich vergessen, eine Taschenlampe mitzunehmen. So im Dunkeln zu tappen, das wird mir nie wieder passieren, schwöre ich mir – zumal es mittlerweile Taschenlampen mit einer hohen Betriebsdauer geben soll. Wieder zu Hause wird mir im Campingfachgeschäft eine Neuentwicklung präsentiert: Taschenlampen auf der Basis von Leuchtdioden, auch LED („Light Emitting Diodes“) genannt. Der größte Unterschied zwischen LED und herkömmlichen Glühbirnen besteht darin, dass Leuchtdioden Strom direkt in Licht umwandeln. Bei einer konventionellen Lampe wird hingegen der Glühdraht aufgeheizt, der dann Licht abstrahlt. Das Licht ist hierbei nur ein Abfallprodukt, die meiste Energie wird in Wärme und nicht in Licht umgewandelt. Zudem lässt die Wärmeabstrahlung den Glühwedel schnell durchbrennen. Bei LED wird indes kaum Wärme erzeugt, daher verbrauchen sie circa 20-mal weniger Strom und haben eine wesentlich längere Lebensdauer. Wunderbar, denke ich mir – bis ich bei der „Stiftung Warentest“ nachschlage: Die drei getesteten LED-Wunderlampen haben den Dauertest leider nicht bestanden. Der Grund: Neue Batterien können die LED in den ersten Betriebsstunden überlasten und durchbrennen lassen. OS