HONDURAS
: Militär vertreibt Präsidenten nach Costa Rica

TEGUCIGALPA/KORFU | In Honduras hat das Militär gestern die Präsidentenresidenz gestürmt und Staatschef Manuel Zelaya inhaftiert. Der Staatschef wurde nach Angaben seines Privatsekretärs auf einem Luftwaffenstützpunkt festgesetzt und dann nach Costa Rica ausgeflogen. Venezuelas Präsident Hugo Chávez und sein bolivianischer Kollege Evo Morales verurteilten den „Militärputsch“. Die Soldaten hätten den Präsidenten aus seiner Privatresidenz in der Hauptstadt Tegucigalpa abgeholt, sagte Privatsekretär Enrique Reina und kündigte eine internationale Beschwerde an. Ein Augenzeuge berichtete dem Sender Radiocadena Voces, dass rund 200 Soldaten am frühen Morgen (Ortszeit) vor Zelayas Haus aufmarschiert seien. In Costa Rica bestätigte die Ministerin für öffentliche Sicherheit, Janina del Vecchio, dass Zelaya in ihr Land ausgeflogen wurde. Chávez sagte in Caracas, das Militär sei „für einen Staatsstreich benutzt worden“, gegen „ein Volk und einen Präsidenten, der lediglich eine Volksbefragung organisieren wollte“. Zelaya wollte sich per Referendum eine Erweiterung seiner Amtszeit ermöglichen. (afp)