Sekten

Sektenähnliches Verhalten äußert sich in einer Abgrenzung nach außen und einer hohen Innenbindung: Kontakte zu ehemaligen Freunden werden reduziert, um eine stärkere Bindung an die Gemeinschaft zu erreichen. In der 17 Punkte umfassenden Checkliste der neutralen Informations- und Beratungsstelle Sekten-Info Essen e.V. steht: „Die Gruppe will, dass du alle ‚alten‘ Beziehungen abbrichst, weil sie deine Entwicklung behindern.“

Zu einer Sekte gehört auch eine charismatische Führerpersönlichkeit, die in der Lage ist, die Werte der Gemeinschaft zu vermitteln und zu erklären. Sektenähnliche Gemeinschaften innerhalb der katholischen Kirche sind dabei keine Seltenheit. Gruppen wie das Engelwerk oder die Marienkinder fallen besonders in Bayern durch ihre nebulösen Machenschaften auf.

Sektenähnliche Strukturen weisen auch manche evangelischen Freikirchen auf, die die Amtskirche nicht mehr als bindend ansehen, sagt Christoph Grotepass, Berater bei der Sekten-Info Essen: „Christliche Werte werden nicht mehr als sauber tradiert empfunden. Jemand, der getauft ist, ist noch lange kein Christ.“ Tendenzen, sich von der Kirche zu trennen, hätten diese Gruppen allerdings nicht, sagt Grotepass: „Ich sehe da eher ein Bestreben, sich in einer besonders festen Gemeinschaft mit besonderen Werten zu finden.“ heos

Weitere Infos: www.sekten-info-essen.de