Bioschnitzel sind nicht immer die besten

„Ökotest“-Studie: Fast ein Drittel des untersuchten Schweinefleischs weist Spuren von Antibiotika auf

BERLIN taz ■ Wer Fleisch kauft, möchte keine Medikamente essen. Fast ein Drittel der Schweineschnitzel, die die Zeitschrift Ökotest untersucht hat, weist allerdings Rückstände von Antibiotika auf. Das gab die Zeitschrift, die das Ergebnis als „durchwachsen“ beurteilte, gestern in Berlin bekannt.

Ökotest ließ 17 Schnitzel auf Antibiotika und Bakterien prüfen. Zwölf bekamen die Prädikate „sehr gut“ und „gut“, eines „ausreichend“, zwei die Note „mangelhaft“. Das „First Fresh Schinkenschnitzel“ der Firma Westfalenland erhielt „ungenügend“. Dieses Schnitzel hätte nach Angaben von Ökotest nicht verkauft werden dürfen. Es enthalte mehr Antibiotika, als der Grenzwert von 100 Mikrogramm pro Kilo erlaube. Die Ergebnisse zeigten insgesamt, dass nach wie vor zu viele Antibiotika in der Tiermast eingesetzt würden.

Auch Ökofleisch ist nicht immer das beste. Zwar gab es für ein Ökoschnitzel die Note eins, aber die „Öko Fleisch- und Wurstwaren Kiel“ bekam nur eine zwei. Grund: zu viele Staphylokokken. Diese Bakterien gelangen meist durch erkrankte Menschen an Lebensmittel. Auch drei andere Schnitzel hatten erhöhte Keimzahlen, die auf mangelnde Hygiene zurückzuführen sind. BENJAMIN HUG