…ist vor dem Spiel

Bevor es am Samstag gegen die Bayern geht, gewann Bremen im DFB-Pokal schon mal gegen deren Amateure

Das Vorspiel. Damit ist es immer so eine Sache. Nicht zuviel preisgeben, aber auch nicht zu wenig. Die Balance macht’s – und mit der war es so eine Sache beim ersten Zusammentreffen zwischen Bremen und München in dieser Woche.

Zugegeben, es waren nur die kleinen Bayern, nämlich deren Amateure, die Bremen im DFB-Pokal jetzt am Dienstag umherschlittern lassen wollten im altehrwürdigen Münchner Grünwalder Stadion. Genug geschneit hatte es ja, um den Bremern einen eisigen Empfang zu bereiten. Aber selbst auf schneebedecktem Rasen konnten die Amateure des Südrivalen beim einseitigen 0:3 nur ein Vorgeschmack auf das sein, was den deutschen Meister beim Bundesligamatch am kommenden Samstag erwartet.

Da geht es dann auf dem grünen Rasen des Olympiastadions zur Sache. Dass Bremen – weitestgehend in Bestbesetzung angetreten – vielleicht zuviel von dem gezeigt hat, wie man am Samstag zu Höchstleistungen auflaufen will, kann nicht behauptet werden. Denn der wunderbar aufgelegte Bremer Tim Borowski trifft bevorzugt im deutschen Pokalwettbewerb. Zweimal am Dienstag. In der Bundesliga hat er während der ganzen Saison dreimal getroffen. Und ob Valerien Ismael sich am kommenden Samstag die Blöße geben würde, einen Elfmeter gegen Oliver Kahn zu verschießen, wie er es just gegen dessen designierten Nachfolger Michael Rensing tat?

Insgesamt gibt sich Bremen gut vorbereitet vor dem Duell – auch verbal. Bereits vergangenen Samstag erklärte Manager Klaus Allofs, nicht in München bleiben zu wollen: „So lange halten wir es dort nicht aus.“ Ob die Reisestrapazen der Bremer nun zum Eigentor werden? Vor dem Spiel ist nach dem Spiel. Und irgendetwas ist immer schuld an einer Niederlage, sollte sie denn eintreten.

Aber erst mal war Bremens Trainer Thomas Schaaf glücklich: „Wir sind mit dem Glücksfußball besser zurecht gekommen. Es hat wohl der Letzte begriffen, dass das bei diesen Verhältnissen nichts mehr mit Fußball zu tun hatte. Gott sei Dank ist aber nichts passiert und wir haben gewonnen, darüber freue ich mich.“ Mit so viel Glück und Gott im Rücken braucht Bremen das Nachspiel nicht zu fürchten.

Oke Göttlich