Folgen von Hartz
: Extrem bemüht und überfordert

Bei einer Zwischenbilanz über die Umsetzung von Hartz IV kam die dafür zuständige Arbeitsgemeinschaft (Arge) gestern schlecht weg. „Wenn man die Hotline wählt, landet man mit Glück in einem Callcenter“, kritisierte Eckart Kaulitz vom Ausbildungszentrum Bau, wo Langzeitarbeitslose für einen Euro die Stunde jobben. Deren Fallmanager seien „sehr schwer erreichbar, da muss nachgebessert werden“, forderte er auf einem Hartz IV-Podium der SPD-Fraktion im Rathaus. Zudem kämen die Billigjobber „ohne Vorbereitung“ zur neuen Arbeitsstätte. Nach dem seit Januar geltenden Hartz-IV-Gesetz sollen jedoch „persönliche Ansprechpartner“ in der Arge dafür sorgen, dass sie ihren Fähigkeiten entsprechend eingesetzt werden. „Das müssen wir selbst machen“, so Kaulitz. Auch Holger Rosenburg vom Beschäftigungsträger Arbeit und Lernen rügte, die Arge sei zwar „extrem bemüht, aber genauso überfordert“.

„Es knirscht und hakt in der Arge“, räumte denn auch Bernhard Proksch, Amtsleiter in der Wirtschaftsbehörde ein, um zugleich um Verständnis zu werben: So sei die Arge, deren Mitarbeiter aus Sozialämtern und Arbeitsagentur stammen, eine „komplizierte Einrichtung, in der sich unterschiedliche Philosophien und Mitarbeiterstrukturen begegnen“. Arbeitsagenturchef Rolf Steil appellierte darum an das Fachpublikum: „Lassen Sie uns etwas Zeit.“ Bisher habe die Arge ihre Hauptaufgabe, die Vermittlung in Arbeit, nicht angehen können, weil sie die Umstellung der Sozial- und Arbeitslosenhilfe zu bewältigen habe. Ein Arbeitsmarktprogramm aus einer „ganzen Tapete von Maßnahmen“ sei aber konzipiert. Die Schulung der Vermittler laufe, versicherte Steil, das Programm werde „peu à peu dieses Jahr umgesetzt“. wei