VORGÄNGER UND VORBILDER

Im November 2004 einigten sich der VW-Konzern und die IG Metall auf eine Bestandsgarantie für 103.000 Arbeitsplätze bis Ende 2011. Die Beschäftigten verzichten im Gegenzug bis 2007 auf prozentuale Einkommenserhöhungen, es gibt nur eine Einmalzahlung. Neueingestellte werden schlechter bezahlt, weil für sie der VW-Haustarifvertrag nicht mehr gilt. Überstundenzuschläge werden gekürzt. Die Einsparung beträgt laut VW mittelfristig 1 Milliarde Euro.

Im Juli 2004 einigte sich DaimlerChrysler mit der IG Metall auf eine Arbeitsplatzgarantie für 160.000 Beschäftigte bis 2012. Die Arbeitnehmer verzichten auf Lohnerhöhungen von 2,79 Prozent im Jahr 2007, die Angleichung der Bezüge von Arbeitern und Angestellten wird reduziert, Kantinen- und Werkschutzbeschäftigte müssen länger arbeiten und bekommen einen eigenen Ergänzungstarifvertrag. Einsparung: mittelfristig 500 Millionen Euro.

Im Juni 2004 rettete eine Einigung zwischen IG Metall und Siemens 2.000 Arbeitsplätze in den Standorten Bocholt und Kamp-Lintfort für vorerst zwei Jahre. Das Unternehmen erhöhte die Wochenarbeitszeit von 35 auf 40 Stunden, ohne Lohnausgleich. Es gab Abstriche beim Weihnachts- und Urlaubsgeld. Im Schnitt verzichten die Beschäftigten auf rund zehn Prozent ihres Entgelts. Einsparung mittelfristig: mindestens 110 Millionen Euro. BD