„Lokale Antworten finden“

Diskussion über nachhaltige Stadtentwicklung

■ der Architekt leitet ein Landschaftsarchitekturbüro und lehrt an den Universitäten in Mailand und Genua.Foto: privat

taz: Herr Kipar, ist Hamburgs Stadtentwicklung vorbildlich nachhaltig?

Andreas Kipar: Es gibt sicherlich keine Stadt, die eine bessere Infrastruktur im grünen Bereich hat als Hamburg. Dann ist da aber auch der Umgang mit einer neuen Planungskultur. Mit Wettbewerben, Diskussionen und vor allem der Zivilgesellschaft. Man stellt sich konkrete Fragen nach dem Umgang mit öffentlichem Raum. Das Raumkonzept für die Hafencity ist da wegweisend.

Wo muss Hamburg besser werden?

Man sollte einen gemeinsamen Nenner für die vielen Hochereignisse finden und die Zivilgesellschaft weiter einbeziehen. Wir sollten überhaupt anfangen, mehr informelle Strategien zu entwickeln. Hamburg ist ein großartiges Laboratorium um solche neuen Wege zu gehen.

Welche Verantwortung tragen die Architekten?

Die Verantwortung sich selbst zurück zu nehmen und sich in die Zuhörer-Position zu zwingen. Wir tun uns noch schwer mit dem Thema der Komplexität urbaner Systeme. Aber wir müssen lokale Antworten auf globale Herausforderungen finden. Das gelingt nur, wenn man die Beobachtung schärft.

Was ist mit Moorburg und Mühlenberger Loch?

Da sehen wir mehr oder weniger unser eigenes Versagen. Wir haben nicht die Kraft den Dialog zu suchen und verpassen die Gelegenheit, ganz neu über Kraftwerke und Fabriken nachzudenken. INTERVIEW: CJF

18.30 Uhr, Kesselhaus/Hafencity Info Center, Sandtorkai 30