ERICH MÜHSAM
: KZ-Gedenkstätte zeigt Ausstellung über den Dichter

Zum 75. Todestag des Dichters und Anarchisten Erich Mühsam (1878–1934) zeigt die KZ-Gedenkstätte Sachsenhausen ab 12. Juli eine Ausstellung über Leben und Werk des NS-Opfers. Auf 40 Tafeln werde mit zahlreichen Fotos und Dokumenten die Biografie des Mitbegründers der Münchner Räterepublik von 1919 nachgezeichnet, teilte die Gedenkstätte am Donnerstag mit. Zu sehen sind auch Objekte wie die Schreibmaschine Mühsams.

Erich Mühsam wurde am 6. April 1878 als Sohn eines jüdischen Apothekerehepaares in Berlin geboren und wuchs in Lübeck auf. Nach Schulabschluss und Apothekerlehre ging er 1900 nach Berlin. Im Ersten Weltkrieg stand Mühsam auf der Seite der Pazifisten. Im Juli 1919 wurde er wegen seiner Beteiligung an der Räterepublik zu 15 Jahren Festungshaft verurteilt und fünf Jahre später auf Bewährung freigelassen.

Ende Februar 1933 wurde Erich Mühsam von den Nazis verhaftet. Es folgten fast 17 Monate schwerer Misshandlungen und Folter in verschiedenen Gefängnissen und Konzentrationslagern, zuletzt vom 2. Februar 1934 an im KZ Oranienburg. Dort wurde er in der Nacht zum 10. Juli von der SS ermordet. (epd)