Baubranche bröckelt

Dramatischer Rückgang der regionalen Baubranche – Arbeitslosigkeit nimmt zu, Schwarzarbeit hat Konjunktur

Die Wirtschaftslage des Bausektors in der Region spitzt sich nach Darstellung der Fachgemeinschaft Bau Berlin und Brandenburg dramatisch zu. So waren nach Angaben der Berliner Sozialkasse zu Jahresbeginn nur noch 9.824 Bauarbeiter in Berlin gemeldet. In Brandenburg sank die Zahl der Beschäftigten von Dezember 2003 bis Ende 2004 um knapp 12 Prozent auf 27.190. Die Arbeitslosenquote in der Berliner Bauwirtschaft betrug im Januar 57,8 Prozent, die der Branche in Brandenburg 54,7 Prozent.

Auch die Entwicklung der Bauaufträge dokumentiert den anhaltenden Abschwung der Bauwirtschaft. Das Bauvolumen wird in Berlin nach Einschätzung der Fachgemeinschaft von 8,9 Milliarden Euro im vergangenen Jahr erneut um vier Prozent auf nur noch 8,5 Milliarden Euro in diesem Jahr zurückgehen. In Brandenburg wird der Bauumfang um fünf Prozent von 8,4 Milliarden Euro in 2004 auf weniger als 8 Milliarden Euro im laufenden Jahr abnehmen.

Die Schattenwirtschaft im Baugewerbe der Region hat bei einer geschätzten jährlichen Steigerungsrate zwischen 3 und 5 Prozent rund 2,2 Milliarden Euro im vergangenen Jahr umgesetzt (2003: 2,1 Milliarden Euro). Dieses Jahr wird der Umsatz durch Schwarzarbeit beim Bau in der Region voraussichtlich auf 2,3 Milliarden Euro anwachsen. Damit wird nach Angaben der Fachgemeinschaft die Schattenwirtschaft weiter wachsen. Die Zahl der Schwarzarbeiter in Berlin soll sich bei einer seit Jahren gleich bleibenden Steigerungsrate von sieben Prozent in diesem Jahr auf 51.000 erhöhen (2004: 48.000). In Brandenburg rechnet die Fachgemeinschaft in diesem Jahr mit rund 40.000 Schwarzarbeitern gegenüber etwa 37.000 im vergangenen Jahr. DDP