VORMERKEN
: Einige (wenige) suchten tatsächlich auch den direkten Weg, über die Mauer in die DDR

Manche Sätze funktionieren einfach nicht mehr so recht, Sätze wie „Morgen nehm ich die Postkutsche nach Santa Fe“ oder „Dann geh doch rüber“. Das liegt daran, dass es keine Postkutschen mehr gibt und auch nicht die Mauer, die dem zweiten Satz erst die Schärfe gab. War ja nicht einfach, rüberzumachen. Nicht von Ost nach West und auch nicht in die andere Richtung, die einem von wohlmeinenden Zeitgenossen empfohlen wurde, wenn man klitzekleine Kritik an der alten BRD üben wollte. „Dann geh doch rüber“ ist nun der Titel des Buches von Martin Schaad, in dem er die Geschichte der „Mauerspringer“ schildert, die tatsächlich den direkten Weg, über die Mauer, vom Westen her suchten. Was die DDR auch nicht wirklich als Spaß verstand. Im DDR-Museum stellt er das Buch morgen vor. TM

■ DDR-Museum, Karl-Liebknecht-Straße 1, Dienstag, 7. Juli, 19 Uhr