Neonazi Wiese bedroht Anwalt

MÜNCHEN ap ■ Der wegen Terrorverdachts angeklagte Münchner Neonazi Martin Wiese hat den Anwalt eines geständigen Mitangeklagten bedroht. „Sie werden sich noch in den Arsch beißen, dass Sie das gemacht haben“, sagte der 29-Jährige gestern vor dem Bayerischen Obersten Landesgericht zu dem Juristen. Dessen Mandant David Schulz hatte am Dienstag eingeräumt, dass die Neonazis einen Bombenanschlag auf das Münchner Jüdische Zentrum geplant hatten. Den zweiten geständigen Angeklagten soll Wiese ebenfalls bedroht haben. Der Prozess sei für Schulz ohnehin gelaufen, sagte Wiese zu dessen Verteidiger. Schulz und Alexander Maetzing „haben was gestanden, was nicht richtig ist“, versicherte der als Kopf der Neonazi-Gruppe geltende Wiese erneut. Er fühle sich „verarscht, verraten und belogen“. Der Vorsitzende Richter rügte den Angeklagten scharf für die Bedrohung. Wiese und drei weitere Angeklagte sollen einen Bombenanschlag auf das Jüdische Zentrum am 9. November 2003 geplant haben.