LAND IM UMBRUCH

Die verheerenden Sprengstoffanschläge auf das amerikanische Kriegsschiff „USS Cole“ im Jahr 2000 sowie 2002 auf den französischen Öltanker „Limbourg“ haben dem Jemen einen Ruf als Sammelbecken für Terroristen eingebracht. Die Taten, bei denen insgesamt 18 Menschen starben, werden al-Qaida zugeschrieben. Die Regierung in Sanaa geht seitdem jedoch entschiedener gegen Islamisten vor.

In ihrer heutigen Staatsform existiert die Republik Jemen seit 1990. Zuvor herrschten im Norden muslimische Imame, im Süden radikale Sozialisten. Nach der Vereinigung entstand eine Mehrparteiendemokratie; die Presse ist relativ frei. Laut Verfassung von 1994 ist die Republik Jemen ein arabischer islamischer Staat, an dessen Spitze Staatspräsident Ali Abdallah Saleh steht. Stämme begrenzen jedoch regional den Einfluss der Regierung.

Der Jemen zählt zu den am wenigsten entwickelten und wasserärmsten Ländern der Welt. 42 Prozent der Jemeniten leben in Armut, 50 Prozent sind Analphabeten, das Land ist extrem abhängig von Entwicklungsgeldern. HEL