Hafenzukunft wird geprüft

15,50 Meter für den Standort: Hamburgs Senat lässt die Umweltfolgen der geplanten Elbvertiefung ermitteln

Das Argument ist bekannt: „Die wirtschaftliche Zukunft des Hamburger Hafens“ – und also der Stadt selbst – „hängt entscheidend von den Tiefgangsverhältnissen auf Unter- und Außenelbe ab“, hieß es gestern aus Hamburgs staatlicher Pressestelle. In Zeiten der Tiefgangszunahme sei daher „ein Fahrrinnenausbau dringend erforderlich“. Bedenken hin, Forderungen nach einem nationalen Hafenkonzept her: Die größer werdenden Containerschiffe sollen auch künftig in keinem anderen deutschen Hafen willkommener sein, als in dem Hamburgs, finden die Verantwortlichen.

Mit den Vorbereitungen zur neuerlichen Elbvertiefung – schon 2007 will man bis auf 15,50 Meter baggern – war, trotz Warnungen von Umweltverbänden und am Fluss gelegener Gemeinden, im vergangenen Jahr begonnen worden. Das Bundes-Schifffahrtsamt und die Hamburger Port Authority gründeten ein Projektbüro. Das kam in Voruntersuchungen zu dem Ergebnis, aus hydrologischer wie ökologischer Sicht sei die Vertiefung machbar.

Europaweit ausgeschrieben wurde dann die gesetzlich vorgeschriebene Umweltverträglichkeitsuntersuchung (UVU). Der Auftrag wurde jetzt vergeben. Zwei Ingenieurbüros sollen die Auswirkungen der Vertiefung ermitteln: „auf Tiere, Pflanzen, Wasser, Boden, Luft“ so die Hamburger Wirtschaftsbehörde gestern – und für die „Deichsicherheit“. Neben der UVU sind weitere Schritte vorgeschrieben, etwa die Begründung des wirtschaftlichen Bedarfs, die Detailplanung und der so genannte landespflegerische Begleitplan. Dann erst kann das Planfeststellungsverfahren eingeleitet werden.

Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), einer der vehementesten Kritiker der Elbvertiefung, hält heute in Hamburg die Fachtagung „Tide-Elbe: Naturraum oder Wasserstraße“ ab. Alexander Diehl