Gesamtkunstwerk leuchtet

Zu mehr „Aufenthaltsqualität im öffentlichen Raum“ soll ein neues Lichtkonzept für die Innenstadt führen. Bei der Umsetzung ist die Stadt auf privates Engagement angewiesen

Betrachtet man die tägliche Arbeit in Gremien und Ausschüssen, Senat oder Bürgerschaft als Schwarzbrotessen, dann sind Termine wie dieser wohl die Franzbrötchen der Demokratie: zuckrig, mäßig nahrhaft und typisch für Hamburg: Ein neues Lichtkonzept für die Stadt haben am Freitag Stadtentwicklungssenator Michael Freytag (CDU) und Oberbaudirektor Jörn Walter vorgestellt. Dadurch solle, so die Baubehörde, „die nächtliche Stadtansicht deutlich attraktiver“ gemacht werden.

So werde die „Aufenthaltsqualität im öffentlichen Raum“ nachhaltig verbessert, sagte Senator Freytag. Rechnung trage das Konzept der typischen Stadtsilhouette, die zur Geltung gebracht werden solle. Statt einzelner Gebäude soll der gesamte „innerstädtische Bereich“ analysiert und konzertiert in Szene gesetzt werden.

Eine wesentliche Bedeutung kommt dem bereits 2002 von CDU-, FDP- und Schill-Fraktionen beantragten „Masterplan Beleuchtung“ der „Harmonisierung von Lichtstrukturen“ zu: Straßen- und Wegebeleuchtung, „gestaltendes Licht“ und Leuchtreklame etwa seien „grundsätzlich aufeinander abzustimmen“.

Begleitet wird das neue Konzept von fachkundiger Seite: Ebenfalls präsentieren konnten Freytag und Walter einen „Lichtbeirat“ aus Lichtplanern, darunter der Speicherstadt-Illuminator Michael Batz, dazu Vertreter von Handelskammer und Bezirk.

Den Eigentümern exponiert gelegener Privatgebäude will die Behörde „eine verbesserte Beleuchtung“ im Sinne des Konzepts vorschlagen. Für die Illumination ausgesuchter, herausragender Bauwerke suche man nun Paten, „die sich an der Erstellung des Gesamtkunstwerkes ‚Hamburg bei Nacht‘ beteiligen wollen“. Alexander Diehl