Iraker in Dönerbude verletzt

ASYLBEWERBER Im Fall des schwerverletzten Irakers schließt Polizei rechtsextremen Hintergrund aus

BERLIN taz | Bei dem Rätsel um den mit schweren Brandverletzungen im Koma liegenden Iraker gibt es eine Wendung (taz berichtete am Samstag). Nach Angaben der Polizei hat Azad Hayi, Asylbewerber in Möhlau in Sachsen-Anhalt, seine schweren Verbrennungen am vergangenen Mittwoch bei einem Anschlag auf eine Dönerbude im 25 Kilometer entfernten Roßlau erlitten – möglicherweise war er dort illegal beschäftigt. Zunächst ging die Polizei von einer Tat in der Nähe des Asylbewerberheims aus. Mittlerweile schließt sie einen rechtsextremen Hintergrund aus.

Der 28-Jährige Hayi hatte nach der Tat gesagt, „die Nazis haben mich fertiggemacht“. Die Kriminalpolizei fand jedoch keine Spuren, die in diese Richtung deuten. Auch eine Selbstverstümmelung wurde nicht ausgeschlossen – die Bewohner des Heims sind mit ihrer Wohnsituation und der strengen Ausländerbehörde in Wittenberg unzufrieden.

In Roßlau selbst vermutet man nun, dass der Anschlag auf den Imbiss einen wirtschaftlichen Hintergrund hatte. Spekuliert wird über Versicherungsbetrug oder Konkurrenz unter Imbissbetreibern. GRE