Abbau statt Ausbau

Hamburgweit gibt es rund 3.000 Tageseltern, die etwa 6.000 Kinder betreuen. Für 600 von ihnen sorgen Tageseltern, die bis zum Jahreswechsel ergänzend Sozialhilfe erhielten. Sie lebten von diesem Geld und einem anteilig im Pflegesatz enthaltenen Erziehungsgeld von im Schnitt 110 Euro pro Kind. Seit dem Jahreswechsel gelten sie aber als Bezieher von Arbeitslosengeld II (ALG II). Das Erziehungsgeld ist aus Sicht des Bundesgesetzgebers nunmehr eine Einnahme und darf den halben ALG-II-Satz von 175 Euro nicht übersteigen. Ansonsten wird es von der Stütze abgezogen. In der Praxis bedeutet das, dass die Tagesmütter und -väter nur noch je ein Kind betreuen können, ohne finanziell Schaden zu nehmen. Obwohl Hamburgs Sozialsenatorin Birgit Schnieber-Jastram (CDU) angekündigt hat, die Tagespflege ausbauen zu wollen, sieht sie für sich keinen Handlungsbedarf: Die Verantwortung liege allein beim Bundesgesetzgeber. wei