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Der 31-jährige Berliner Autor Ron Winkler hat am Samstag in Darmstadt den Wettbewerb um den Leonce-und-Lena-Preis für deutschsprachige Nachwuchsdichter gewonnen. Die renommierte Auszeichnung ist mit 8.000 Euro dotiert. Zudem gingen die Wolfgang-Weyrauch-Förderpreise im Wert von insgesamt 8.000 Euro an die Münchnerin Karin Fellner (34) und den in Berlin lebenden Autor Hendrik Jackson (33). Die Jury, in der unter anderem die drei früheren Leonce-und-Lena-Preisträger Kurt Drawert, Jan Koneffke und Raoul Schrott saßen, lobte an Winkler vor allem, dass er in der Tradition der deutschen Naturlyrik von der Romantik bis zur naturmagischen Dichtung geschult sei. Ihm gelinge es, „das Naturgedicht ein weiteres Mal zu aktualisieren und als Referenz eines modernen Lebensgefühls nutzbar zu machen“. Dabei zeige er in seinen Werken „Ironie und Selbstironie, Spiel und Komik sowie immer auch existenzielle Ernsthaftigkeit“.

Streit an der Mailänder Scala: Nach einem vor rund zwei Wochen von den Gewerkschaften ausgerufenen Streik der Bühnenarbeiter hat Stardirigent Ricardo Muti ein für nächsten Freitag geplantes Konzert abgesagt. Das „von Beleidigungen und Unverständnis geprägte Klima“ schaffe derzeit „nicht die angemessenen Bedingungen, um gemeinsam Musik zu machen“, schrieb Muti in einem Brief an das Orchester.

Hintergrund des seit Monaten andauernden Streits ist die Entlassung des Intendanten Carlo Fontana, der im Februar durch den bisherigen künstlerischen Leiter Mauro Meli ersetzt wurde. Zwischen Muti und Fontana war es mehrfach zu Reibereien über „künstlerische Fragen“ gekommen. Meli gilt hingegen als Vertrauensmann Mutis, ist aber bei der Scala-Belegschaft äußerst unbeliebt.