Wochenübersicht: Bühne
: Esther Slevogt betrachtet das Treiben auf Berlins Bühnen

Schaubühne: „F.I.N.D.“16.–20. 3.Schaubühne: „Zerbombt“ab 16. 3.Vagantenbühne: „Impro 2005“, vom 11.–20. 3. Volksbühne: „Ivanow“ab 19. 3.

Spätestens wenn die Talentscouts der Schaubühne im Rahmen des „F.I.N.D.“- Festivals die Früchte ihrer Recherchen in Sachen internationaler zeitgenössischer Dramatik präsentieren, merkt man in Berlin, dass es Frühling wird. Dieses Jahr blickt die Schaubühne Richtung Asien und stellt Stücke aus Japan, China und Singapur vor. Versprochen werden aber auch Neuentdeckungen aus dem Bereich der „klassischen europäischen Theatersprachen“, wie uns eine etwas verrenkte Formulierung aus der Presseabteilung verspricht, darunter „Die Panik“, ein neues Stück des argentinischen Dramatikers Rafael Spregelburd, dessen Stück „Die Dummheit“ zu den Highlights des letzten „F.I.N.D.“ gehörte und demnächst von Tom Kühnel inszeniert wird. Zur Festivaleröffnung am Mittwoch wird Thomas Ostermeier Sarah Kanes legendären Erstling „Zerbombt“ mit Ulrich Mühe und Katharina Schüttler inszenieren. Und weil damit nun Kanes Gesamtwerk komplett auf dem Spielplan der Schaubühne steht, widmet das Theater seiner Hausheiligen am Samstag ein Symposium: „Love me or kill me“. In der Vagantenbühne gibt es in dieser Woche ebenfalls ein Festival, und zwar IMPRO 2005 – das Internationale Improvisationstheater-Festival. Gruppen aus Kanada, Slowenien, USA, Österreich, Russland, Japan, Frankreich, England, den Niederlanden, Belgien und Deutschland werden im existenzialistischen Katakombenflair der Charlottenburger Traditionsbühne noch bis zum 20. 3. ihr Bestes geben.An der Volksbühne befasst sich in dieser Woche Dimiter Gotscheff mit Anton Tschechows bürgerlicher Komödie „Ivanow“, und zwar unter besonderer Berücksichtigung der Frage, was passiert, wenn einer Gesellschaft mit dem Verschwinden der Arbeit die Basis ihrer Legitimation wegbricht und das Subjekt überfordert seine Segel streicht.