DAS GIBT ZU DENKEN

Knut, Ex-Popstar, ist ja leider der traurigste Eisbär der Welt. Das nette Wollknäuel gibt es nicht mehr – Knut ist jetzt zweieinhalb, schmutzig und vom Zootiersyndrom befallen: hin und her und hin und her und zwischendurch mal zum Zaun rübergähnen. Gegen ein Lösegeld von 430.000 Euro darf er das jetzt auch offiziell weiter in Berlin tun, der Tierpark Neumünster und der Zoo Berlin hatten sich nach langem Streit darauf geeinigt. Laut Vertrag gehört Knut Neumünster, der Tierpark hatte dessen Vater Lars dem Zoo Berlin für die Zucht ausgeliehen. Die Summe soll in drei Raten abgestottert werden. Die Verhandlungen liefen hart, wie auf dem Viehmarkt eben: Maximal 350.000 Euro wollte Berlin bezahlen, „keinen Cent mehr“. Immerhin, anfangs hatte Zoodirektor Blaszkiewitz nur ein paar Pinguine rüberschicken wollen, „und dann ist die Sache erledigt“. Gegen die 6,8 Millionen Bilanzgewinn, die lonesome Knut dem Zoo bescherte, ist das natürlich alles ein Witz. So ganz aber will Neumünster von Knut nicht lassen. Die Berliner mussten sich verpflichten, ständig Informationen über den Aufenthaltsort und die Entwicklung Knuts rüberzuschicken. Ist ja nicht schwer: hin und her und her und hin und so.